Schmink-Routine: Einfach mal einen Schritt weglassen?!

Vielleicht kennt ihr das auch. Über Jahre hinweg verfolgt man eine bestimmte Schmink-Routine. Und denkt: Niemals kann ich einen Schritt weglassen. Aber es geht doch.

Lidstrich ja oder nein? Manchmal ist es gar nicht leicht, einen Schminkschritt wegzulassen (copyright: C.A.G Photography)


Bei mir sah die morgendliche, abendliche oder wann-auch-immer-Routine immer so aus: Erst Gesichtscreme, dann Primer im gesamten Gesicht und auf den Augen, dann Lidstrich, dann Foundation, dann Concealer, dann Bronzer, dann Rouge, Wimperntusche, Augenbrauen nachziehen und am Ende Puder über das gesamte Gesicht stäuben. Am Abend mal mehr, tagsüber am Wochenende mal weniger, aber im Grunde immer die gleiche Abfolge. Schritt 1 bis 10 mussten sein. Klar, variieren die Produkte je Schritt. Man probiert eine neue Foundation, einen neuen Concealer und hat auch etliche Rouge-Farben und Kajal-Strifte im Repertoir. Aber man kann sich doch schlecht von der grundsätzlichen Routine verabschieden. Irgendwie erscheint einem das Ganze nicht vollständig ohne einen der Schritte. 1 bis 10 sind irgendwie ein Muss.

Über Jahre hinweg ging es mir so mit dem Lidstrich. Ich zog immer eine Linie am oberen Lidrand. Obwohl ich mich wirklich gerne schminke, so mag ich diesen Schritt wirklich gar nicht gerne. Es ist einfach nervig, einen akurate Linie zu ziehen und auch wenn man es "smoky" macht, ist es für mich immer viel Arbeit. Aber "oben ohne" zu gehen kam auch nicht nicht in Frage. Ich hatte das Gefühl, diesen Schritt einfach nicht weglassen zu können. Meine Augen erschienen mir winzig klein, ausdruckslos und überhaupt sah ich ganz anders aus. Irgendwie krank.

Bei anderen Frauen fand ich immer, dass es "oben ohne", sogar richtig gut aussehen. Man kann fast sagen, ich beneidete Frauen, die keinen Lidstrich "brauchen".

Dann irgendwann habe ich mich von einem lieben Menschen überreden lassen, es doch mal ohne zu probieren. Am Anfang kam ich mir komisch vor. So ungewohnt erschien es mir. So kahl. So unfertig. Mit der Zeit aber gefiel es mir überraschenderweise immer besser. Irgendwie war "oben ohne" doch ok.  Eine Freundin sagte mir, meine Wimpern würden ohne Lidstrich viel länger und schöner aussehen.    Und den Lidstrich zu machen, nervte mich auch viel weniger, wenn ich es nicht jeden Tag machen "musste".

Es scheint also wirklich nur an der Gewohnheit und an der oft sehr kritischen Haltung zu sich selbst zu liegen, dass es schwierig scheint, die tägliche Routine zu verändern.

Momentan arbeite ich an einer neuen "Überwindung" :-) Nur Puder, keine Foundation! Noch kann ich nicht so recht los lassen. Zu schlecht scheint mir meine Haut, um sie so "nackt" zu lassen - auch wenn ich von Freundinnen schon gehört habe, dass auch das im Wesentlichen Einbildung und Gewohnheit ist. Bei der Lidstrich-Entwöhnung musste ich mich auch erst selbst damit anfreunden. Wenn ich bald auf Foundation verzichte, werde ich bestimmt auch wieder denken, dass es eigentlich ganz ok ist.

1 bis 10 sind irgendwie doch kein Muss.






1 Kommentar:

  1. man muß sich einfach mal etwas trauen... das soll ja auch noch Spaß machen und nicht zur STrafarbeit ausarten!!! Guter Standpunkt.

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